Fotografie und Wirklichkeit – ein Positionspapier von Freelens

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Cap Anamur Kinderkrankenhaus Ola During in Freetown
Frühgeborenenstation im Cap Anamur-Kinderkrankenhaus in Freetown in Sierra Leone

20.04.2015
Mal wieder was in eigener Sache. Seit über 30 Jahren fotografiere ich jetzt, aber die Frage über den Wahrheitsbezug der Fotografie: „Ist das die Wirklichkeit?“ wird immer wieder gestellt.  Die Antwort darauf war und ist eindeutig ein „Nein-denn es ist eine subjektive Momentaufnahme des Fotografen“.
In letzter Zeit gab es wiederholt Diskussionen über die Manipulierbarkeit der (digitalen) Fotografie-zuletzt bei der Jurierung des World Press Foto Award. Der Berufsverband Freelens (dort bin ich Gründungsmitglied und aktuell im Vorstand) hat jetzt zu diesem Thema ein Positionspapier zum Fotojournalismus veröffentlicht, dass ich Ihnen hiermit zum Download anbiete. Zitieren möchte ich hier nur den Punkt 7, wo es um die Verantwortung der Fotografen geht:

„Fotografen behandeln alle Personen mit Achtung und Respekt. Besondere Rücksichtnahme und Mitgefühl verdienen schutzbedürftige Personen und die Opfer von Verbrechen oder Tragödien. Fotografen achten darauf, ob die Öffentlichkeit ein überwiegendes und vertretbares Informationsbedürfnis hat.“

Meine fotografische Arbeitsweise hat sich auch durch die digitale Fotografie nicht geändert-nur technisch natürlich! Aber die Würde der Menschen, die ich fotografieren darf, ist mir heilig. Für kein Geld der Welt würde ich dieses Vertrauen mißbrauchen!