Die Pressefreiheit ist in Deutschland in Gefahr!

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Seit Jahrzehnten bin ich Mitglied bei „Reporter ohne Grenzen“, diese Organisation dokumentiert Verstöße gegen die Presse- und Informationsfreiheit weltweit und alarmiert die Öffentlichkeit, wenn Journalisten und deren Mitarbeiter in Gefahr sind.

Jedes Jahr zum „Internationalen Tag der Pressefreiheit“ (3.Mai) veröffentlicht „Reporter ohne Grenzen““ eine Rangliste der Pressefreiheit weltweit. Bis jetzt stand Deutschland immer gut da, doch mit den 65 dokumentierten gewaltätigen Übergriffen (5 x mehr als 2019) auf Medienschaffende im Jahr 2020 rutscht Deutschland von Gut (Farbe weiß) auf Zufriedenstellend (Farbe gelb) ab. Zur Info: Mit rot markierte Staaten: Schwierige Lage und mit schwarz markierte Staaten : Ernste Lage.

„In Berlin drohte beispielweise ein Demo-Teilnehmer Ende Oktober einem Journalisten, dass er nach dem Umsturz „wie alle anderen Systemjournalisten an einem Baum hängen werde“. Wenn Journalistinnen und Journalisten in Deutschland aus Angst vor Übergriffen nicht mehr von bestimmten Kundgebungen und Veranstaltungen berichten können, ist das eine Gefahr für die freie Berichterstattung. Deshalb fordern wir mehr Unterstützung und besseren Schutz von Medienschaffenden durch Polizei und Sicherheitskräfte bei Demonstrationen.“ (Zitat: Pressemitteilung RSF, April 2021).

Außenminister Heiko Maas erklärte anlässlich des „Internationalen Tags der Pressefreiheit“:

„Für freie Presse einzutreten und zu kämpfen, ist eine Aufgabe für jeden von uns. Menschen brauchen freie und unabhängige Informationen – ohne sie kann Demokratie nicht funktionieren.
Gerade in der Covid-19-Pandemie ist die Arbeit von Journalistinnen und Journalisten noch wichtiger, aber auch viel schwieriger geworden. In vielen Staaten der Welt sind sie massiver Repression ausgesetzt: ihre Arbeit wird unter dem Deckmantel der Pandemiebekämpfung eingeschränkt, Debatten werden unterbunden, Fehlinformationen verbreitet.
Wir gedenken heute auch all jener, die bei ihrer journalistischen Arbeit das Leben verloren haben. Allein im vergangenen Jahr wurden mehr als 50 Medienschaffende getötet, noch viel mehr festgenommen und drangsaliert oder sind gar Folter ausgesetzt.
Journalismus ist kein Verbrechen und darf auch kein lebensbedrohliches Wagnis sein. Dafür müssen wir sorgen, wenn Information ein öffentliches Gut sein soll.”

Bildschirmfoto der Weltkarte der Pressefreiheit 2021 von der Internetseite: „Reporter ohne Grenzen“