Letzte Woche bekam ich bereits zum 2. Mal (nach 2009) den Stern der Woche verliehen. Es ist eine Initiative von verschiedenen Lokalzeitungen, und es werden wöchentlich Menschen ausgezeichnet, die sich in besonderer Weise kulturell engagieren. Zum Jahresende werden die Sterne des Jahres ausgewählt und mit einer großen Feier geehrt.
„Der 63-Jährige ist kein Mann für vordergründige Bilder. Behutsam nähert er sich den Menschen, antizipiert deren Lebensumstände und fängt mit untrüglichem Gespür für den richtigen Moment einprägsame Motive ein. Immer stehen Menschen und deren Schicksale im Zentrum dieser Fotos. Erst kürzlich würdigte Sängerin Jocelyn B. Smith den nimmermüden Reisenden in Sachen Menschlichkeit und Toleranz als Botschafter ihrer Initiative „Shine a light“.“ (Zitat aus dem Artikel der nw-online)
Vom 15.-19. Juni 2016 findet in Hannover bereits zum 5. Mal das größte und engagierteste Fotofestival für jungen Fotojournalismus statt. Sechzig Ausstellungen und Multimedia-Geschichten gibt es dort zu sehen, ebenso zahlreiche Vorträge namhafter Fotografen und Fotografinnen. Das Festival ist auf dem Gelände der ehemaligen Expo (drinnen und draußen) -ein wunderbarer Ort! Das komplette Programm können Sie auf der Homepage des Lumix-Festivals einsehen. Wenn Sie heute noch nichts vorhaben, fahren Sie hin. Es lohnt sich!
Gerade bin ich zurück aus Hannover und absolut begeistert von der Vielfalt der gezeigten Arbeiten. Das Festival findet alle 2 Jahre statt-also notieren Sie sich schon mal den Termin! Prof. Rolf Nobel bekam für sein Engagement auf dem Festival den renommierten Dr.-Erich-Salomon-Preis verliehen. Er hat diesen Preis mehr als verdient. Glückwunsch-lieber Rolf!
„Der hannoversche Fotograf und Fotoprofessor Rolf Nobel, Begründer und Leiter des LUMIX Festivals für jungen Fotojournalismus, wird mit dem diesjährigen Dr.-Erich-Salomon-Preis der Deutschen Gesellschaft für Photographie (DGPh) ausgezeichnet.
Der Preis gilt als einer der wichtigsten Fotopreise in Deutschland. Er wird seit 1971 jährlich »für eine vorbildliche Anwendung der Photographie in der Publizistik« verliehen und dient gleichzeitig dem Andenken an den großen Fotografen der Weimarer Republik, Dr. Erich Salomon, dem der moderne Bildjournalismus starke Anregungen verdankt. Er wurde 1944 von den Nazis in Ausschwitz ermordet. Der Preis besteht aus einer Urkunde sowie einer Leica-Kamera mit Namensgravur.
Die Liste der bisherigen Preisträger liest sich wie der Who´s Who der Fotografie. Vor Rolf Nobel haben den Preis u.a. die weltberühmten Fotografen Josef Koudelka, Gerd Ludwig, Anders Petersen, René Burri, Martin Parr, Sebastião Salgado und Robert Franck, sowie die Organisation »Reporter ohne Grenzen erhalten«.
In der Begründung für den Preisträger heißt es: »Mit dem 1950 in Hamburg geborenen Rolf Nobel ehrt die DGPh einen der einflussreichsten deutschen Fotolehrer überhaupt, der gleichfalls als Photograph, Festival- und Galeriegründer wegweisende Akzente gesetzt hat. Anknüpfend an die Tradition eines Otto Steinert hat Rolf Nobel deutsche Hochschulausbildung im Photojournalismus zu einem Markenzeichen gemacht und damit auch international zu einer neuen Wahrnehmung verholfen. In Zeiten einer sich rasant verändernden Medienlandschaft wird damit dem menschenerklärenden Bild beständige Aufmerksamkeit gesichert. «“ (Zitat von der Internetseite des Lumixfestivals)
Heute erschien in der Neuen Westfälischen eine Seite mit dem Titel: „Die verlorene Unschuld“ über meine Reise in den Kongo vor ein paar Monaten. Zusammen mit meinem Kollegen und Freund Christian Frevel arbeitete ich dort an einem gemeinsamen Projekt. Mehr zu diesem (noch geheimen) Projekt erfahren Sie in einigen Wochen hier in meinem Blog.
Ich habe während dieser Reise auch ein Projekt von Caritas International besuchen können. Das Projekt befindet sich in Minova im Süd-Kivu und es werden dort ehemalige Kindersoldaten zurück ins Leben begleitet.
„Das Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes unterhält allein im Kongo vier Kindersoldatenzentren. Dortfinden pro Jahr rund 800 Kinder Schutz und Hilfe. Die Jungen und Mädchen werden dort nach ihrer Freilassung drei Monate lang von Caritas-Mitarbeitern medizinisch und psychologisch betreut. Ziel der Projekte ist die Rückkehr der Kinder in ihre Familien.Alles andere als einfach, wenn man einige der Geschichten dieser Kinder hört.“ (Auszug aus dem Artikel der NW)
Gestern war ich bei der bewegenden Trauerfeier für Rupert Neudeck (dem Gründer der Hilfsorganisation Cap Anamur) in der katholischen Kirche St. Aposteln in Köln. Geschätzte 2000 Menschen, Familie, Freunde, Wegbegleiter und unzählige vietnamesische „Boatpeople“ nahmen Abschied von einem großen Humanisten. Der Kölner Kardinal Rainer Woelki würdigte Rupert Neudeck als einen Macher:
„Besonders beeindruckt habe Woelki, dass Neudeck jemand gewesen sei, der sich über „Befindlichkeiten und Regularien“ hinweggesetzt habe. „Wäre er jemand gewesen, der sich gefügt hätte, die „Cap Anamur“ wäre nie in See gestochen“, so Woelki. Einen Eindruck von der Tatkraft Neudecks konnte sich der Kölner Kardinal nach eigenen Worten vor rund einem Jahr selbst machen, als Neudeck mit der Bitte auf ihn zugekommen sei, auf das Schicksal der Flüchtlinge im Mittelmeer aufmerksam zu machen. Auf Grund dieser Initiative sei nun ein Flüchtlingsboot im Kölner Dom zu besichtigen, das an die vielen im Mittelmeer ertrunkenen Menschen erinnere.“ (Auszug von der Internetseite des WDR, Nachrichten, Rheinland)
Nach der Trauerfeier hielt der deutsch-iranische Schriftsteller Navid Kermani (Friedenspreisträger des deutschen Buchhandels) eine bewegende Rede:
„Besonders eindringlich gerieten die Worte von Schriftsteller Navid Kermani, der am Ende der Trauerfeier ans Rednerpult trat und die „wunderbar große Trauergemeinde“ ansprach. In sehr persönlichen Worten sprach Kermani davon, dass ihn zunehmend „ein mulmiges Gefühl“ begleite – angesichts der Not der Menschen, die er abends im Fernsehen in den Nachrichten sehe. „Wir vernünftigen Menschen legen uns dann ins Bett und löschen das Licht„, so Kermani. Neudeck sei aber ein Mensch gewesen, der „auf sein Gefühl gehört“ habe und „das Licht nicht gelöscht“ habe. Kermani endete mit einem Appell an die Trauergäste, dem „Menschenfreund“ Neudeck nun nach seinem Tod nachzueifern. Die leidenschaftlichen Worte – sie hätten Neudeck gefallen.“ (Auszug von der Internetseite des WDR, Nachrichten, Rheinland)
Auch die letzten Worte der Rede von Kardinal Rainer Woelki über Rupert Neudeck gingen in diese Richtung: „Mögest du in Frieden ruhen. Wir übernehmen.“ Dann lassen Sie uns anfangen-Alle zusammen! Rupert hätte sicher hinzugefügt: „Jetzt gleich!“
Ich arbeite und engagiere mich jetzt bereits seit 31 Jahren für Cap Anamur und werde selbstverständlich weitermachen.
Am 15.06.2016 werden wir (Philipp Külker + Jürgen Escher: Fotografie, Hans Koch: Artdirector + Organisation, Katja Maas: Organisation) im Museum Marta Herford die 3. Staffel unseres Projektes: „Mensch in Herford“ mit einer Pressekonferenz (zusammen mit unserem Schirmherrn, dem Bürgermeister Tim Kähler und dem Museumsdirektor Roland Nachtigäller) offiziell eröffnen. Die ersten Plakatwände sind bereits plakatiert. Diesmal sind wir auf noch mehr großen Plakatwänden präsent- teilweise auch mit nur 2 riesigen Portraits. Außerdem haben wir auf einigen Wänden eine Mischung der 1. + 2. + 3. Staffel vorgenommen.
Natürlich gibt es auch wieder die Postkarten, Rezeptkarten aus der jeweiligen Heimat und Plakate in A 3 + A 1. Wir haben wegen der großen Nachfrage nochmal Rezeptkarten der 1. + 2. Staffel nachdrucken lassen. Im Capitol-Kino werden Sie dann den Film zur 3. Staffel zu sehen bekommen. Wir bekommen immer noch Anfragen von Menschen, die auch fotografiert werden wollen. Finden wir toll-aber leider ist die 3. auch die letzte Staffel unseres ehrenamtlichen Projektes!
Nach den Sommerferien werden wir allerdings noch einige spezielle Aktionen starten, ich werde Sie hier (oder auch in den örtlichen Medien) darüber informieren! Schauen Sie also wieder vorbei!
Jedes Engagement für mehr Toleranz ist wichtig, damit unser Land bunt, lebens-und liebenswert bleibt!
Nachtrag:
Hier ist der Link zu einem Artikel der NW online über die Pressekonferenz.
Im letzten Jahr war ich zusammen mit der Journalistin Andrea Edler für die Hilfswerke Caritas International, Diakonie Katastrophenhilfe und German Humanitarian Assistance unterwegs in Kolumbien- auf den Spuren der vergessenen Konflikte. Jetzt ist aus dem Material eine sehenswerte Wanderausstellung entstanden mit dem Titel „¡Basta ya! Kolumbiens Krieg und die Hoffnung der Menschen auf ein Ende der Gewalt“. Auf dem Katholikentag in Leipzig wurde sie letzte Woche im neuen Rathaus eröffnet. In Kürze wird sie in Freiburg präsentiert.
Heute verstarb mit 77 Jahren Rupert Neudeck, Gründer der Hilfsorganisationen Cap Anamur und Grünhelme, für mich der größte Humanist Deutschlands. Ich habe Rupert in Äthiopien im Hungerkatastrophenjahr 1985 kennengelernt. Die Idee hinter Cap Anamur, dass Menschen sich in ihrem Leben mindestens ein halbes Jahr für andere Menschen engagieren, hat mich sofort überzeugt. Ich durfte ihn auf vielen Reisen begleiten, habe viel von ihm gelernt und noch mehr über ihn gestaunt. Sein Mut und seine Energie waren unerschöpflich und haben sich auf Alle übertragen. Er mutete seinen MitarbeiterInnen nur das zu, was er selbst zuvor ausprobiert hatte. Obwohl er Cap Anamur 2002 (aus privaten Gründen) verlassen hat und 2003 die „Grünhelme“ gründete, blieb ich bei Cap Anamur – bis heute.
Ich habe ihm sehr viel zu verdanken! Er hat mich immer wieder inspiriert mit seinem Mut und seiner Entschlossenheit. Ein großartiger Mensch ist von uns gegangen, der Einzigartiges geleistet hat. Ich werde ihn niemals vergessen und bin in Gedanken bei seiner Familie!
Besser kann ich es auch nicht ausdrücken: „Seinen Kampf für eine bessere Welt werden wir alle bei Cap Anamur fortsetzen.“ (Bernd Göken, Geschäftsführer von Cap Anamur).
„Das Thema Flucht hat sein Leben bestimmt. Selbst als Kind aus Danzig geflohen, kannte er die Situation der Menschen, die ihre Heimat wegen Krieg und Vertreibung verlassen müssen. So gründete er 1979 gemeinsam mit seiner Frau Christel den bis heute aktiven Verein Cap Anamur, charterte ein Frachtschiff und rettete über 10.000 vietnamesische Flüchtlinge aus dem südchinesischen Meer vor dem sicheren Tod. Rupert Neudeck hat nie damit aufgehört, sich um unschuldig in Not geratene Menschen weltweit zu kümmern. Von einem kleinen Komitee zur Rettung von Flüchtlingen ist Cap Anamur mit ihm zu einer weltweit agierenden Hilfsorganisation gewachsen, die bereits in über 60 Ländern Menschen in Notsituationen unterstützt hat. Nachdem Christel und Rupert Neudeck Cap Anamur erfolgreich übergeben hatten und sich eigentlich zur Ruhe setzten wollten, stellten Sie schnell fest, dass für sie ein „tatenloses“ Zusehen nicht in Frage kam. So gründeten sie die Grünhelme als Zeichen gegen das zunehmende Misstrauen zwischen den Religion nach dem Vorbild der „Peace-corps“. Seitdem haben die Grünhelme in ca. 20 Ländern Krankenhäuser, Schulen und Wohngebäude errichtet. Ob der Konflikt im Sudan, der Krieg in Syrien und im Irak, das Schicksal der Palästinenser oder die unerträgliche Situation der Menschen auf den europäischen Flüchtlingsrouten: Bis zuletzt hat er die weltpolitische Lage kommentiert und sich für die Schwächsten der Gesellschaft engagiert – unkonventionell, kreativ und immer mutig.“ (Auszug aus der Pressemitteilung von Cap Anamur von heute)
02.06.2016
Nachtrag 2: Hier können sie sich den Artikel „Radikal anders“ der Journalistin Hildegard Mathies downloaden, der heute im Neuen Ruhrwort erschienen ist.
Die letzte Woche war ich unterwegs für das Lateinamerika Hilfswerk Adveniat auf dem 100. Katholikentag in Leipzig. Cirka 40.000 Besucher in einer tollen Stadt bei super Wetter! Ich habe es sehr genossen; viele tolle Begegnungen und Gespräche gehabt.
Ich arbeite jetzt bereits seit mehr als 27 Jahren für Adveniat. Lateinamerika (für Adveniat) und Afrika (für andere Hilfswerke) sind meine beiden Lieblingskontinente-vor allem wegen der fantastischen Menschen.
Heute ab 11.00 Uhr bekommt jeder an der Kasse des Museum Marta eine Freikarte (solange der Vorrat reicht) für das Benefiz-Konzert am Mittwoch den 04.05.2016 der amerikanischen Soulsängerin Jocelyn B. Smith. Warten Sie nicht zu lange! Hier der Artikel der NW online von Heute.
Nachtrag: Für alle, die keine Karten für das Konzert bekommen haben, wird das Konzert im Foyer des Museum Marta live übertragen. Hier der Pressetext vom Museum Marta.
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